Geschichte der Zeugen Jehovas und des Wachtturms

Kurzer geschichtlicher Abriss über die Sekte der Zeugen Jehovas



Anfänge - C.T.Russell erste Präsident der ZJ

Gründer
Die Organisation der Zeugen Jehovas hat einen Gründer: einen Amerikaner namens Charles Taze Russell, der am 16. Februar 1852 in Allegheny/Pennsylvania (heute ein Stadtteil von Pittsburgh) geboren wurde. Seine Mutter starb, als er neun Jahre alt war.

Russell besuchte zunächst eine staatliche Schule, wurde später auch von Privatlehrern unterrichtet, erhielt aber keine höhere Schulbildung (College). Die Eltern erzogen ihren Sohn nach deren presbyterianischen (calvinistischen) Glaubensüberzeugung. Mit 14 Jahren wechselte er jedoch zur Congregational Church, die er als etwas liberaler empfand. Er war auch im dortigen YMCA (CVJM) aktiv.

Russell in jungen Jahren. Suche nach der richtigen Lehre
Mit 15 Jahren wurde er Teilhaber im Geschäft seines Vaters, der als Herrenausstatter und Tuchhändler arbeitete. Zusammen erweiterten sie das Unternehmen zu einer Ladenkette. Gleichzeitig beschäftigte sich der junge Russell intensiv mit religiösen Fragen.

Allerdings lehnte der die Ansichten der Congregationalisten über die Vorherbestimmung des Menschen zum Heil oder zum Unheil (Prädestination) und die »ewige Qual« in einer real gedachten »Hölle« ab. Er trat er aus dieser Kirche wieder aus und wandte sich verschiedenen anderen Glaubenslehren und östlichen Religionen zu. Doch auch dort fand er keine für ihn ausreichenden Antworten.

Kontakt zu Adventisten. Berechnete Wiederkunft Jesu.
1870 kam er in Pittsburgh durch Zufall mit einer adventistischen Splittergruppe (»Second Adventists«) in Berührung. Von dieser übernahm er bald bestimmte Vorstellungen über die Endzeit, unter anderem diejenige von der baldigen, sogar berechenbaren Wiederkunft Christi. Dort hatte man die Vorstellung, dass 1872/73 die »6000 Jahre Menschheitsgeschichte« zu Ende wären und Christus 1874 in einem großen »Weltenbrand« sichtbar wiederkommen würde.

Entstehung der Bibelsforscher
Mit einigen Freunden und Interessenten bildete Russell eine »Bibelforscher«-Gruppe, in der er bis 1875 regelmäßig mit anderen die Bibel »studierte«.

Mitarbeit mit Barbour
1876 lernte Russell den Adventisten Nelson H. Barbour kennen, der eine Gruppe ehemaliger »Second Adventists« in Rochester/N.Y. leitete und nun eine neue Deutung für das Jahr 1874 machte. Ende 1875 schrieb Barbour in seiner Zeitschrift »Herald of The Morning«, dass Christus 1874 unsichtbar zurückgekehrt sei. Gestützt wurde diese Aussage durch die Behauptung, dass das griechische Wort »parousia« in der Frage der Jünger (Mt 24,3): »Welches sind die Zeichen deines Kommens/parousia?« nicht nur mit »Kommen« oder »Erscheinen«, sondern auch mit »Gegenwart« übersetzt werden könnte.

Aufgrund der Übereinstimmung in dieser Frage ergab sich eine Zusammenarbeit zwischen den »Bibelforschern« um Russell aus Pittsburgh und der Gruppe um Barbour aus Rochester, die auch in der gemeinsamen Herausgabe der Zeitschrift »Herald of The Morning« zum Ausdruck kam.

Neue Botschaft. 40 Jahre Erntezeit.
Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit brachten Russell und Barbour das gemeinsam verfaßte Buch »Drei Welten oder Plan der Erlösung« (1877) heraus. Öffentlich wurde jetzt die neue »Botschaft« verkündet:
* Christus sei 1874 unsichtbar wiedergekommen;
* es gäbe jetzt eine 40jährige Ernte- und Gerichtszeit, an deren Ende 1914 die Errichtung des »Königreiches Gottes« erfolge;
* die Gläubigen dieser »Botschaft« seien die »Heiligen«, die zwischenzeitlich (1878) »verherrlicht« und leibhaftig in den Himmel aufgenommen würden (Entrückung).

Darüber hinaus lehrten sie in diesem Buch * den Ganztod des Menschen (es gibt kein Leben nach dem Tod)
* Jesus ist der Erzengel Michael
* Jesus brachte durch seinen Tod das „Loskaufopfer“.
* Es gibt keine Hölle (ganz wichtige Lehre!)

Russell wird zum "Vollzeitprediger"
Um seine Ideen besser verbreiten zu können, verkaufte Russell 1877 seine Anteile am väterlichen Geschäft und wurde »Vollzeitprediger«.

Unstimmigkeiten und Trennung von Barbour
Die ersten Unstimmigkeiten zwischen Russell und Barbour ergaben sich, als das Jahr 1878 ohne besondere Vorkommnisse verstrich.
Zur Trennung kam es dann, als Barbour im gleichen Jahr im »Herald« einen Artikel schrieb, in dem er die von Russell vertretene Lehre leugnete, "dass der Tod Christi der Loskaufpreis für Adam und seiner Nachkommen sei«; Barbour meinte nämlich, »der Tod Christi würde nicht mehr nutzen als das Durchstechen einer Fliege mit einer Nadel« (ZJ-Jahrbuch 1975, S.35).

Eigene Zeitschrift.
Im Juli 1879 brachte Russell eine eigene Zeitschrift heraus: »Zion's Watch Tower and Herald of Christ's Presence« (Zions Wachtturm, Verkünder der Gegenwart Christi). Die Zeitschrift erschien zuerst monatlich, ab 1892 dann 14-täglich. Man begann mit einer Auflage von 6.000 Exemplaren. Heute beträgt die Auflage 22 Millionen in ca. 140 Sprachen.

Heirat und Scheidung nach 26 Jahren Ehe.
Einige Monate danach heiratete er Maria Frances Ackley, die er in einer »Bibelforscher«-Gruppe kennengelernt hatte und machte sie zur Mitherausgeberin seines Blattes. 1906 wurde die kinderlose Ehe geschieden, nach zahllosen von beiden Seiten gegeneinander erhobenen Vorwürfen und neun Jahren praktizierter Trennung.

Verbreitung der Leserkreise
Bis 1880 waren über 30 örtliche, unabhängige Leserkreise entstanden, die sich »Ekklesias« nannten. Diese lockere, selbstverwaltete Struktur wurde bis Russells Tod beibehalten.

Gründung der "Zions Wachtturm Traktatgesellschaft"
Um die Literaturverbreitung besser organisieren zu können und ein Fundament für seine Bewegung zu schaffen, gründete Russell Anfang 1881 in Pittsburgh die »Zion's Watch Tower Tract Society« (Zions Wachtturm Traktatgesellschaft), die im Dezember 1884 eine eingetragene Firma (Incorporated) wurde; er selbst leitete sie als Präsident. 1896 erhielt sie die bis heute gültige Bezeichnung »Watch Tower Bible & Tract Society of Pennsylvania«.

Literarisches Werk Russells. Professionelle Verbreitung.
In den 80er und 90er Jahren erstellte Russell sein literarisches Hauptwerk, die sieben Bände umfassenden »Schriftstudien« (der siebente Band wurde erst nach seinem Tode herausgegeben). Er warb mit raffinierten Anzeigen neue ehrenamtliche Mitarbeiter und Schriftenverteiler (Kolporteure) und unternahm zahlreiche Reisen.

Weltweite Reisetätigkeit
1891 begab er sich auf seine erste, 27.000 km lange Auslandsreise durch europäische und asiatische Länder. Bis zur Jahrhundertwende hatten sich, durch seine Vorträge und Predigten angeregt, etwa 2500 Menschen innerhalb und außerhalb der USA der »Bibelforscher«-Bewegung angeschlossen. Während seiner zweiten Europareise (1903) besuchte er auch Deutschland und wandelte die in Wuppertal-Elberfeld bestehende »Literatur-Versandstelle« in das »Deutsche Zweigbüro« der Wachtturm-Gesellschaft um, das später (1923) nach Magdeburg verlegt wurde.

Umzug nach New York
Als das Hauptquartier in Pittsburgh zu klein wurde, schickte Russell seinen juristischen Berater Joseph Franklin Rutherford 1908 nach New York, um nach passenden Grundstücken zu suchen. Es gelang ihm in Brooklyn, das alte Pfarrhaus der Kongregationalisten-Kirche mit angeschlossenem Missionszentrum zu erwerben. Nach Umzug und Ausbau wurde hier am 31. Januar 1909 das neue Welthauptquartier unter der Bezeichnung »The Brooklyn Tabernacle« in Betrieb genommen.

Angriff gegen andere Christen
1909 gründete Russell die »People's Pulpit Association« (Volkskanzelvereinigung) und gab eine neue Schriftenreihe heraus, »um erneut eine mächtige Salve gegen den Protestantismus, die falsche Religion und die Abtrünnigkeit der Treulosen auszulösen« .

Tod Russells während der Reise.
Im Herbst 1916 wurde Russell sehr krank. Dennoch trat er im Oktober eine Reise durch Kanada und die USA an. Am 31. Oktober 1916 starb er in seinem privaten Eisenbahnwagen auf der Fahrt von Los Angeles nach New York in Pampa/Texas. Er wurde am 6. November auf dem Rosemont-Friedhof in Allegheny beigesetzt.


Neue Ära (J.F. Rutherford - der 2. Präsident der ZJ)

Machtkämpfe um Nachfolge
Gleich nach Russells Tod begannen unter den Bewerbern um die Nachfolge heftige Intrigen und Machtkämpfe, bei denen auch Joseph Franklin Rutherford eine aktive und wesentliche Rolle spielte, bis er schließlich als Sieger übrig blieb.

Der Sieger Rutherford. Der Tyrann.
Von Alan Rogerson, einem ehemaligen Zeugen Jehovas, wird dieser Mann so charakterisiert: »Er war für viele spätere Schwierigkeiten unmittelbar verantwortlich. Er war ein dogmatischer und unsensibler Mensch, durchdrungen von dem Gefühl der eigenen Bedeutung (S. 47) ... Rutherford hat ganz gewiß der Organisation den Stempel seiner eigenen Persönlichkeit aufgedrückt ... Seine Haltung den "Brüdern" gegenüber grenzte manchmal an Terror, und gegen seine erklärten Feinde - die Geistlichkeit - zeigte er reinen, unverfälschten Haß ... Rutherfords Charakter und Lebensführung waren keineswegs fromm und demütig« (S. 57).

Rutherfords junge Jahren. Jura Studium. Arbeit als Richter
Rutherford wurde am 8. November 1869 auf einer Farm in Booneville/Missouri in einem baptistischen Elternhaus geboren. Mit 16 Jahren begann er, gegen den Willen des Vaters, an einem College Jura zu studieren und bekam schon als 22jähriger eine Zulassung als Anwalt im Staate Missouri. Später wirkte er vier Jahre als Staatsanwalt und danach als Sonderrichter.

Der Weg Rutherfords zum Wachtturm
1894 wurden ihm von zwei Kolporteurinnen einige Bände von Russells »Schriftstudien« angeboten, die sein Interesse weckten. 1906 ließ er sich in St. Paul/Minnesota durch die »Taufe« in die Wachtturm-Organisation aufnehmen und wurde ein Jahr später deren Rechtsberater.

Die Wahl Rutherfords zum Präsidenten
Am 15. Januar 1917 wählte ihn eine Vertreterversammlung in Pittsburgh zum neuen Präsidenten der Watch Tower Bible & Tract Society

Wehrdienstverweigerung. Verhaftung und Entlassung aus der Haft.
Als die USA 1917 in den Ersten Weltkrieg eintraten, begann Rutherford eine Kampagne, um »Bibelforscher« von der Ableistung ihrer Wehrpflicht abzuraten und gleichzeitig die Regierungen als Teil der »gegenwärtigen bösen Ordnung der Dinge« zu verleumden. Das brachte ihm und anderen aus der Wachtturm-Führung am 7. Mai 1918 einen Haftbefehl und am 22. Juli eine Verurteilung zu 80 Jahren Gefängnis ein. Nach dem Krieg, im März 1919, wurden jedoch alle wieder aus der Strafanstalt Atlanta entlassen. Die Zeit der Präsidentschaft Rutherfords war durch mehrere entscheidende Ereignisse geprägt:

Dunkle Machenschaften und Intrigen
Die Intrigen und Machenschaften des Präsidenten waren immer wieder Anlaß dafür, dass »Bibelforscher« in großer Zahl die Wachtturm-Gesellschaft verließen und eigene (oft heute noch bestehende) Organisationen gründeten.

Fehlprophetie "1925"
Mitgliederverluste gab es aber auch, als Rutherford mit dem Jahr »1925« ein neues Endzeitdatum angab, das sich erwartungsgemäß als Fehlschlag erwies.

Neuer Name "Zeugen Jehovas"
Am 26. Juli 1931 bescherte Rutherford den »Bibelforschern« während eines Kongresses in Columbus/Ohio einen neuen Namen. Nach Jesaja 43,10 sollten sie nun weltweit als »Zeugen Jehovas« bekannt werden, gerade auch, um sich von den vielen Splittersekten der »Russelliten« abzuheben. Man war jetzt »Gottes Organisation« geworden.

Einführung der geistlichen Diktatur
Die einschneidendste Veränderung war jedoch die sich über einige Jahre hinziehende Umwandlung der Wachtturm-Gesellschaft in eine geistig-geistliche Diktatur, die die »Leitende Körperschaft« in Brooklyn bis heute ausübt.

Abschaffung der Wahlältesten. »Kanal Jehovas«
Im Oktober 1932 wurde als erstes das System der »Wahlältesten« (jede Versammlung wählte ihre Leiter selbst) zugunsten von »Dienstkomitees« abgelöst, die nur noch die Aufgabe hatten, den von der Zentrale eingesetzten örtlichen »Leiter« zu unterstützen. Die »Leitende Körperschaft« verstand sich fortan als »Kanal Jehovas« und als »treuer und verständiger Sklave« (Mt 24,45ff), der den Zeugen Jehovas die »geistliche Speise« reichte.

Abschaffung jeder Selbständigkeit
Im Sommer 1938 wurden alle örtlichen Versammlungen gezwungen, die geistige Selbstbestimmung aufzugeben, die Lehren der Gesellschaft ohne Diskussion, d.h. kritiklos anzunehmen und sich der strengen Beaufsichtigung durch die Zentrale zu beugen. Die entsprechende Resolution hatte folgenden Wortlaut: »Wir, die Gruppe des Volkes Gottes, das für seinen Namen herausgenommen worden ist und sich in ... (Ortsangabe) ... befindet, anerkennen, dass Gottes Regierung eine reine Gottesherrschaft ist, dass Christus Jesus sich im Tempel befindet und den vollen Befehl und die volle Gewalt über die sichtbare Organisation Jehovas wie auch über die unsichtbare innehat und dass DIE GESELLSCHAFT der sichtbare Vertreter des Herrn auf Erden ist. Daher stellen wir das Gesuch, dass "Die Gesellschaft" unsere Gruppe für den Dienst organisiere und deren verschiedene Diener bestelle, damit wir alle in Frieden, Gerechtigkeit, Eintracht und vollständiger Einheit zusammen wirken können ... « (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, Watch Tower Bible and Tract Society; Wiesbaden; S. 148f).

Errichtung einer Diktatur der »Theokratischen Organisation«
Wer sich diesem Diktat nicht beugen wollte, mußte die Organisation verlassen, was sehr viele taten. Die übrigen unterstellten sich gezwungenermaßen der Zentrale und bald war die innere Ausrichtung der Wachtturmgesellschaft als »Theokratische Organisation« abgeschlossen.

Rutherfords Tod
Rutherford starb am 8. Januar 1942 in San Diego. Die meisten von ihm eingeführten Strukturen (Besuche von Haus zu Haus, große Kongresse, kontrollierte Arbeitsberichte, Wachtturm-Studien, das System der »Königreichssäle«, u.a.) haben bis heute Bestand.


Der 3. Präsident der ZJ: Nathan Homer Knorr

Der Weg Knorrs zum Wachtturm
Nachfolger im Präsidentenamt wurde der am 23. April 1905 in Bethlehem/Pennsylvania geborene Nathan Homer Knorr, der im Alter von 17 Jahren »Bibelforscher« geworden war. Der Besuch eines ZJ-Kongresses hatte ihn dazu gebracht, aus der Reformierten Kirche auszutreten.

Werdegang Knorrs beim Watch Tower
Als 18-jähriger entschloß er sich, »Vollzeitprediger« zu werden und gehörte bald zum Stab der Brooklyner Zentrale. Im Laufe der Jahre übte er verschiedene leitende Ämter aus; unter anderem fungierte er als Koordinator für das gesamte Druckwesen (1932), als Direktor der Volkskanzelvereinigung« (1934), der späteren Watch Tower Bible and Tract Society of New York, Inc. und schließlich als Vizepräsident der Gesellschaft (1940).

Neuerungen. »Theokratischen Predigtdienstschule«
N.H. Knorr hatte einen ausgeprägten Geschäftssinn und war ein begabter Organisator. Ebenso wie sein Vorgänger hat auch er der Organisation mit einer Reihe von Neuerungen seinen Stempel aufgedrückt. Eine der wichtigsten war wohl die Einführung der »Theokratischen Predigtdienstschule« im Februar 1942, »womit eine Schulung auf biblischem und organisatorischem Gebiet in einem Ausmaß begann, wie es Jehovas Volk bis dahin noch nicht erlebt hatte« (ZJ-Jahrbuch 1975, S. 196).

»Wachtturm-Bibelschule Gilead«. »Königreichsdienstschulen«
Für Vollzeitmissionare wurde am 1. Februar 1943 die »Wachtturm-Bibelschule Gilead« eröffnet, und der intensiven Schulung von Funktionären der mittleren Ebene dienen die 1958 ins Leben gerufenen »Königreichsdienstschulen«.

Die 60er Jahre brachten nichts wesentlich Neues, außer, dass die Mitgliederzahl der Zeugen Jehovas weltweit die Millionengrenze überschritt.

Fehlprophetie "1975"
1966 wurde eine Prophetie über das Ende der Welt 1975 gemacht, die wiederum, wie 1925, sich nicht erfüllte.

Knorrs Tod
Nathan Homer Knorr starb am 8. Juni 1977


Der 4. Präsident der ZJ: Frederick William Franz (1978-1992)
Die Präsidentschaft übernahm Knorrs Vizepräsident Frederick William Franz (geb. am 12. September 1893 in Kentucky), der am 22. Dezember 1992 starb.

Unter Frank kam es in den 1980er Jahren zu einer Krise. Ca. 350 Mitglieder aus der Leitungsebene traten aus: Sie durchschauten duch eigenes Bibelstudium die Organisation der Wachtturmgesellschaft und ihre sektiererische Lehren.


Der 5. Präsident der ZJ: Milton G. Hentschel
Franz' Nachfolger wurde Milton George Hentschel (geb. 1920). Er wuchs in einer Familie der Zeugen Jehovas auf und wurde 1934 wurde er getauft. Bald darauf trat er in das Brookly-Bethel ein. Er hatte die Oberaufsicht über etliche Druckereien der WTG, bevor er 1992 zum 5. Präsidenten gewählt wurde. Henschel galt als Bewahrer des status quo.


Der 6. Präsident der ZJ: Don Alden Adams
Don A. Adams (* 1925 in Oak Park, Illinois) war von 2000 bis 2014 Präsident der Wachtturm-Gesellschaft. Im Unterschied zu seinen Vorgängern war Adams kein Mitglied der „Leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas“. Er übte somit keine religiöse Leitungsfunktion, sondern eine reine Verwaltungsaufgabe aus. Er war selbst unter Zeugen Jehovas wenig bekannt.


Der 7. Präsident der ZJ: Robert Ciranko
Seit 2014 ist Robert Ciranko Präsident der Zeugen Jehovas.



Mitgliederzahlen heute
Deutschland hat 168.877 Zeugen Jehovas (August 2018).

Weltweit sind es zur Zeit 8.579.909 Mitglieder (Stand: März 2019).

2006 erhielten die Zeugen Jehovas die Körperschaftsrechte in Berlin. Mittels Rechtsverordnung, die am 27. Januar 2017 in Kraft getreten ist, wurden auch im letzten verbleibenden Bundesland Nordrhein-Westfalen die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts verliehen.

Weltweit wächst das Werk noch, aber das Wachstum wird immer langsamer.

Die Zeugen Jehovas sind im Internet sehr präsent und aktiv. Ihre moderenen Publikationen sind gut geschrieben und bringen relevante und aktuelle Themen.



Literatur

Franz Stuhlhofer: Charles T. Russel und die Zeugen Jehovas, Berneck: Schwengler-Verlag, 1992 2. Auflage

Lothar Gassmann: Zeugen Jehovas - Geschichte, Lehre,Beurteilung, Holzgerlingen: Hänssler-Verlag, 2000 2. Auflage

Kurt Hutten: Seher, Grübler, Enthusiasten, Stuttgart: Quell-Verlag, 1982



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Ins Netz gesetzt am 16.06.2006; letzte Änderung: 21.03.2019

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