Die Funde von Qumran - biblische Schriftrollen

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Ein geschichtlicher Überblick der Funde

Ein ausführlicher Bericht über die Funde folgt weiter unten

1946/47

Im Winter 1946/47 steigt als erster der 15-jährige Beduine Muhammed edh-Dhib in die erste Höhle von Qumran (1Q), die sein Vetter Juma Muhammed zwei Tage zuvor durch Zufall entdeckt hatte.

Edh-Dhib findet findet in dieser Höhle zunächst drei Rollen. Später werden hier vier weitere Manuskriptrollen gefunden.


1947

Die Beduinen verkaufen im Juli 1947 über ihren Mittelsmann Kando aus Bethlehem drei Manuskriptrollen für 24 Palästina Pfund (damals der Gegenwert von ca. 100 US $ - heute ca. Euro 500,-) an den syrisch-orthodoxen Bischof Athanasius Yeshue Samuel.
Es sind folgende drei Rollen: Der Habakuk-Kommentar (1QpHab), die Gemeinderegel (1QS) und eine komplette Jesajarolle (1QJesa).

Später erwirbt der Bischof von Kando eine weitere, allerdings sehr verklebte Manuskriptrolle. Es ist die sog. "Lamech-Rolle", die Apokryphen zu Genesis (1QGenApk).

Auch der Jerusalemer Gelehrte Dr. Sukenik kauft im November 1947 drei Manuskriptrollen. Es sind die Lobliederrolle (1QH), die Kriegsordnungsrolle (1QM) und ein Jesajarolle (1QJesb). Sie war sehr verklebt und leider nicht vollständig.

Insgesamt werden also von den Beduinen in Höhle 1Q sieben Rollen gefunden.



1948

Bischof Samuel trifft am 19.2.1948 den Gelehrten Dr. John C. Trever von der "Americal School of Oriental Studies". Dr. Trever erkennt sofort das hohe Alter und den Wert der Rollen und darf die Manuskripte fotografieren.

Auf Anraten von Dr. Trever schaffte Bischof Samuel seine wertvollen Manuskriptrollen in die USA.

Am 12. April 1948 erscheint in der "Times" die allererste Meldung über einen sensationellen Schriftrollenfund in Palästina.



1949

Am 28. Januar 1949 werden nach intensiver Suche die Qumran-Höhlen von einem offiziellen Expeditionstrupp wiedergefunden.

Vom 15. Februar - 5. März 1949 findet eine erste professionelle archäologische Grabung statt.

Verantwortliche Leiter sind Gerald Lankaster Harding und Pater Roland de Vaux O.P. (Leiter der Ecole Biblique in Jerusalem).



1951

Im Herbst durchsuchen die Beduinen erneut das gesamte Umfeld nach Höhlen ab.

Sie stoßen etwa 18 km südlich von Qumran auf die vier Höhlen von Murabba'at.

Hier finden sie Handschriften- und Keramikreste aus der antirömischen Bar-Kochba-Erhebung (132-135 n.Chr.).



1952

Im Januar und Februar 1952 finden offizielle Ausgrabungen in Murraba'at statt.

Es wird eine sorgfältige Untersuchung des ganzen Qumran-Plateaus beschlossen.

Roland de Vaux, Dominic Barthélemy, Józef Tadeusz Milik und Henri de Contenson bildeten die Leitung dieser archäologischen Grabung.

Im Frühjahr 1952 finden die Beduinen 2Q, nur ca. 100 m von 1Q entfernt. Hier finden sie nur geringe Schriftreste.

Am 20. März 1952 finden die Archäologen 3Q.

    Die Höhle liegt nördlich von 1Q.
    In ihr findet man zwei zusammengehörende Kupferrollen (3Q15; 15 bedeutet: 15. Funde in der Höhle 3Q).

Im September 1952 finden die Beduinen 4Q und 6Q . In 4Q finden sie 1 m unter Bodenniveau 1000e von Handschriftenfragmenten, die zu über 600 Schriftrollen gehören.

Die Archäologen finden Q5.



1953/54

1953/54 wird ein 7-köpfiges internationale Gelehrtengruppe ins Leben gerufen, die sich mit der Sichtung der gefunden Manukripte, Rollen und Fragment beschäftigen soll.

Die Mitarbeiter sind:

    Leiter Roland de Vaux von der "Ecole Biblique" in Jerusalem - Katholik
    Jozef T. Milik aus Polen - Katholik
    Jean Starky aus Frankreich - Katholik
    Patrick W. Skehan aus den USA - Katholik
    Claus-Hunno Hunzinger aus Heidelberg - Protestant
    Frank M. Cross aus den USA - Protestant
    John Strugnell aus den USA - Anglikaner



1954

Am 1. Juli 1954 kauft der Archäologe Yigal Yadin über Mittelsmänner in den USA für $ 250.000 dem Bischof Samuel die 4 Rollen ab.



1955

Im Frühjahr 1955 werden von Archäologen in der Nähe der Siedlungsruine die Höhlen 7-10 entdeckt.



1956

Die Beduinen stöbern die "Fledermaushöhle" Q11 auf und finden einige vollständige Schriftrollen.



1967

Im Juni 1967 wird bei Kando eine vor über 10 Jahren gefundene Rolle beschlagnahmt: es ist die sog. "Tempelrolle" aus 11Q.

Sie ist eine 8,75 m lange Rolle und damit die längste der in Qumran gefundenen Manuskripte und das Prunkstück im Museum "Schrein des Buches".



Zusammenfassung: Was in Qumran gefunden wurde


Bis heute hat man in Qumran insgesamt 11 Höhlen und über 1050 Rollen entdeckt. Weitere Texte wurden im Wadi Murabbaat, im Nahal Hever (Zeit des 2. jüdischen Aufstands unter Bar Kochba, datiert bis 135 n.Chr.) und bei den Ausgrabungen auf Masada (zerstört 73/74 n.Chr.) entdeckt.

Die insgesamt gefundenen ca. 1250 Rollen bilden die "Schriften vom Toten Meer", wobei ca. 300 der Rollen Abschriften alttestamentlicher Bücher sind.

Diese Höhlen werden mit 1Q - 11Q bezeichnet, um sie von anderen Verstecken zu unterscheiden.
Bei der Bezeichnung einer Rolle folgt nach der Höhlenbezeichnung eine Abkürzungen, die für den hebräischen Titel der Schrift steht; z.B.:

    1QH = Lobliederrolle (hebräisch "hodajoth") in Höhle 1
    1QM = Kriegsrolle (von hebräisch "milchamah" Krieg) in Höhle 1
    1QS = Gemeinderegel (von hebräisch "serek ha-jachad" in Höhle 1

Eine Übersicht, der deutschen Qumrantexte (Übersetzung der Manuskripte) im Web finden Sie bei Qumran Cave on the Web

M. Hoselton bietet eine schöne englische Seite an: Dead Sea Scrolls an.

    - sehr schön gemacht
    - die einzelnen Funde werden kurz beschrieben (siehe Ende der Seite).



In 1Q wurden gefunden:
  1. eine Handschrift des gesamten Propheten Jesaja; die Jesajarolle (1Q Jes a) (kleine, alte hebräische Schrift)
  2. eine Handschrift mit Teilen des Propheten Jesaja (1Q Jes b)
  3. ein Handbuch des geistlichen Lebens der Essener Infos über 1QS bzw. Text von 1QS
  4. eine Sammlung von Lobliedern Infos über 1QH
  5. eine Kriegsordnung für den apokalyptischen Krieg Text von 1QM (engl.)
  6. ein Kommentar zum Buch Habakuk Text von 1QpHab
  7. eine aramäische pseudoepigraphische Bearbeitung von Genesis Infos über 1QGenAp


In 3Q wurden gefunden:
    die Kupferrolle 3Q15 (die Rolle beschreibt eine Schatzliste in 64 Verstecken)


In 4Q wurden gefunden:

In 11Q wurden gefunden:



Die Geschichte der Entdeckung


Der sensationelle Fund [ 1 ]

Im Winter 1946/47 kam es in der nordöstlichen Ecke des Toten Meeres zu den spektakulärsten Handschriftenfunden der Neuzeit. Wie berichtet wird, war es ein purer Zufall, daß 3 Beduinen die in den inzwischen weltberühmt gewordenen Höhlen von Qumran die wertvollen, uralten Handschriften in Tonkrügen fanden.

In dieser Höhle (1Q) fand man die ersten Rollen von Qumran. Das oberste Loch war der ursprünglich Zugang; später wurde die Höhle unten aufgebrochen, um den Zugang zu erleichtern.

Foto: http://www.crystalinks.com/
dss.html

"Er suchte schon immer in Höhlen nach einem Goldschatz" – so wurde Juma von seinem älterem Vetter Khalil beschrieben. Und Juma ließ auch keine Gelegenheit entgehen, um nach dem großen Fund Ausschau zu halten.

Wieder war es Winter. Um das Ende 1946. Zusammen mit Khalil und Muhammed hütete Juma wie immer die Herde seines Stammes. Vom Stammeslager südöstlich von Bethlehem waren sie wieder bis an den nördlichen Rand des Toten Meeres gekommen. Dort gab es Quellen, wie bei En Fedscha, bei denen man die Herden tränken konnte.

Khalil und Muhammed waren fleißig bei den Ziegen; Juma hielt nach Höhlen Ausschau. Die umliegenden Felsenklippen sahen vielversprechend aus. Zwei Öffnungen hatten es ihm auf einmal angetan. In die eine konnte sich eine Katze hineinzwängen, durch die darüberliegende ein junger Mann. Juma zögerte nicht lange. Er warf einen Stein in die obere Öffnung hinein. Der Aufschlag klang merkwürdig. Hatte er ein Tongefäß getroffen? Aufgeregt rief Juma seine beiden Vetter und zeigt ihnen den Fund. Gerne wäre man gleich auf Schatzsuche gegangen. Doch es wurde langsam dunkel, für heute war es zu spät. Man lief zum Lagerplatz zurück. In zwei Tagen wollte man wiederkommen.

Doch Muhammed, man nannte ihn edh-Dhib, den Wolf, kam den anderen zuvor. Während die anderen noch schliefen, rannte er allein zur Höhle. Er schichtete Felsbrocken aufeinander und stieg allein durch das größere Loch in das Dunkel. Rücklings landete er auf dem Boden. Was er sah aber sah, war enttäuschend. Nichts als Krüge. Ca. 10 standen an den Wänden. Alle außer zwei waren alle leer. Aus einem holte Muhammed zwei stoffumwickelte Bündel. Das dritte war eine größere Lederrolle ohne Stoffhülle. Von Gold und Silber keine Spur. Als Juma und Khali von Muhammeds Alleingang hörten, waren sie stinkesauer. Hatte er vielleicht doch einen Schatz vorenthalten und sie nur mit den klebrigen alten Rollen abspeisen wollen? Verletzt wegen des Vertrauensbruch zog sich Muhammed edh-Dhib zurück.

Wenige Tage später brachte Juma die drei Rollen in das Stammeszentrum der Taamire bei Bethlehem. Die Schriftrollen legte man in einen Sack. Wochenlang hingen sie an einem Zeltpfosten. Man hatte sie inspiziert und von Hand zu Hand gereicht, aber keiner hatte Freude daran gefunden.


Der Verkauf der Rollen

Der Verkauf der ersten drei Rollen scheitert

Man wollte den Fund versilbern. Im März 1947 machten sich Juma und Khalil auf nach Bethlehem, mit drei Handschriften unter dem Arm. Ibrahim Ijha war die erste Anlaufstelle. Er war Tischler und Antiquitätenhändler. Er hatte also Erfahrung mit alten Waren. Einige Wochen blieben die Rollen bei ihm. Aber er fand keinen Käufer. So gingen die Rollen zurück an die Beduinen.

Doch Juma gab nicht auf. Im April 1947 brachte er die Rollen auf den Markt nach Bethlehem. Zufällig lief ihm der syrisch-orthodoxe Christ George Ischaja Schamoun über den Weg. Man kam ins Gespräch und Ischaja wollte mitmischen. Er wolle einen Käufer für die Rollen finden, versprach er. Während man verhandelte kam Scheich Alib Sub hinzu. Er hatte einen guten Vorschlag. Da er die Schrift der Rollen für syrisch hielt, verwies auf den Flickschuster Khalil Iskander. Kando, so nannte man ihn, hatte auch Erfahrung als Antiquitätenhändler und war ebenfalls syrisch-orthodox.

Ischaja sponn dann die Fäden mit dem syrisch-orthodoxen Markus-Kloster in Jerusalem. Der Bischof Samuel wollte die Rollen zunächst untersuchen. In der Osterwoche 1947 standen Ischaja und Kando mit einem Teil der "Serek ha-jachad-Rolle" im Kloster. Der Bischof zögerte nicht. Er wollte die Rollen kaufen. Ihm schwante ein Schnäppchen. Denn Rollen, aus einer Höhle, versteckt in Tonkrügen, "wie Mumien gewickelt", könnten uralt sein. Und mit alten Handschriften kannte er sich aus. Aber offenbar hatten es Ischaja und Kando nicht eilig. Man ließ sich mit dem Verkauf Zeit.


Ischaja und Khalil Musa finden vier weitere Manuskriptrollen

Bischof Samuel war begierig, mehr über die Herkunft der Rollen zu erfahren. Und Ischaja zog mit. Er überredet die Beduinen, ihm, Ischaja, die Höhle zu zeigen. Ischaja markierte die Stelle mit einem Steinhaufen. Ischaja und Khalil Musa fuhren später noch einmal zur Höhle. Sie durchwühlten die Höhle und fanden im Schutt vier weitere Rollen. Sie brachten sie gleich zu Kando. Eine durfte er behalten, für den Vorschuß, den er Ischaja für die zwei Fahrten zur Höhle gegeben hatte. Die drei Rollen behielten Khalil Musa und Juma für sich.


Ischaja und Khalil Musa verkaufen ihre drei Manuskriptrollen

Die Jesajarolle 1QJesb

Unter den Rollen, die Dr. Sukeinik erwarb, befand sich ebenfalls eine Jesajarolle (1QJesb). Sie war allerdings nicht komplett und darüber hinaus völlig verklebt.

Auch diese Rolle hatten die Beduinen in der ersten Höhle von Qumran gefunden.

Foto: Wikipedia Commons / Gemeinfrei

Doch nun man wollte den Rubel rollen sehen. Im Juni 1947 brachten Khalil und Juma ihre drei Rollen 1947 zu Faidi Salahi. Der war ein offiziell anerkannter und registrierter Antiquitätenhändler. Er zögerte nicht und kaufte sie sofort für 7 Palästina-Pfund. Bei ihm konnten die Beduinen auch zwei Tonkrüge versilbern, die sie aus der Höhle mitgenommen hatten.

Salahi blieb nicht lange auf seinem Kauf sitzen. Fünf Monate später war alles an den Mann gebracht. Unter abenteuerlichen Umständen kaufte Dr. E.L. Sukenik am 29.11.1947 in Bethlehem Salahi die zwei Manuskripte der Beduinen ab. Sukeinik hatte dabei im Namen der Hebräischen Universität gehandelt.

Dr. Sukenik - Professor für Archäologie an der Hebräischen Universität - war erst kürzlich von einer Reise in die USA zurückgekehrt. Am 24. November 1947 zeigte ihm ein armenischer Altertumshändler eine Stück einer Rolle und frage ihn, ob er daran Interesse habe, da sein Freund Faidi Salahi sie in Bethlehem verkaufen wolle. Sukenik vermutete zwar eine Fälschung, war aber zum Kauf bereit und erhielt vier Tage später zwei Rollen (Loblieder-Rolle und die Kriegs-Rolle).

Am 22. Dezember 1947 konnte Dr. Sukeinik auch noch eine Jesaja-Rolle erwerben, die allerdings sehr schlecht erhalten und unvollständig war.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Dr. Sukenik noch nichts von den Rollen erfahren, die Erzbischof Samuel erworben hatte.


Der syrisch-orthodoxe Bischof kauft vier Rollen von Kando

Der syrisch-orthodoxe Bischof Samuel kaufte dem Antiquitentenhändler Kando vier Rollen ab.

Darunter befand sich die komplette Jesajarolle (1QJesa), die in der ersten Höhle von den Beduinen gefunden worden war.

Foto: Ardon Bar Hama / Wikipedia gemeinfrei

Auch der raffinierte Kando war weiter rege. Am 5. Juli 1947 schickte er Ischaja, Juma und Khalil mit den vier Rollen (eine gehörte ihm, die anderen 3 den Beduinen) ins Markus-Kloster nach Jerusalem. Doch es wurde ein Schuß in den Ofen. Keiner durfte das Kloster betreten. Priester Bulos Gulf, der nichts von den Verhandlungen wußte, wies die zerlumpten Beduinen an der Türe ab.

Also ging es zurück nach Bethlehem zu Kando. Der Bischof war entsetzt als er von dem Mißgeschick erfuhr. Er wollte unbedingt die Rollen haben. Sofort setzte er sich mit Kando in Kontakt. Kando solle den Beduinen einen guten Preis bezahlen. Kando gehorchte. Am 19. Juli 1947 zahlte er den Beduinen 16 Palästina-Pfund. Wie mit den Beduinen abgemacht, verkaufte er sie wiederum dem Bischof für 24 Palästina-Pfund.

Für Bischof Samuel begann eine frustrierende Zeit. Er war eifrig darum bemüht, den Inhalt, das Alter und den Wert seiner vier erstandenen Rollen zu erfahren. Doch keiner konnte ihm helfen.

Als erstes fragte er Stephan Hannah Stephan, ein Anhänger der syrisch-orthodoxen Kirche und ein bekannter Orientalist. Er erklärt bestimmt, die Rollen seien wertlos. Selbst der Alttestamentler Pater J. van der Ploeg, der in der Jerusalemer Bibelschule der Dominikaner wohnte, brachte den Erzbischof auf keine Spur. Eines fand er allerdings heraus, daß es sich bei einer der Rollen um einen Jesajatext handelte. Doch van der Ploeg hielt die Handschrift für unbedeutend und mittelalterlich.

Anfang September 1947 brachte Erzbischof Samuel die Rollen nach Syrien und zeigte sie dem Patriarch seiner Kirche in Homs. Doch Hilfe fand er hier nicht. Anfang Oktober zeigte er die Rollen weiteren Bekannten, doch auch auf diesem Weg ließ sich über den Inhalt der Rollen nichts in Erfahrung bringen.

Über einen Kontakt mit Dr. Sukenik wurde dem Bischof langsam klar, daß seine Rollen sehr wertvoll waren. Dr. Sukenik wollte die Rollen kaufen, doch es kam nie dazu.

Pater Butrus Sowmy, ein Mönch vom St. Markus-Kloster, schlug dann vor, vor einen Verkauf der Rollen, die ASOR zu Rate zu ziehen.



Der Bischof kontaktiert die ASOR (American School of Oriental Studies)

Der Kontakt zur ASOR kam schnell zustande. Am 19.2.1948 brachten Pater Sowmy und sein Bruder die Rollen zur ASOR. John C. Trever, 32 Jahre alt und vorübergehender stellvertretender Leiter des Zentrums bekam die Rollen zu sehen. Er erkannte sofort das hohe Alter der Rollen. Er sah eine große Ähnlichkeit mit dem Papyrus Nasch. Der Papyrologe Albright hatte diesen auf ca. 150 v.Chr. datiert. Trever fand auch heraus, daß es sich um eine Jesajarolle handelte. Er behielt seinen Befund jedoch noch für sich.

Einen Tag darauf besuchte John Trever das St. Markus-Kloster und erhielt sogar die Erlaubnis, die Rollen in der ASOR zu fotographieren.

Professor Trever erinnerte sich mit folgenden Worten an die damalige Situation:

"Ohne Zweifel, vor mir lag der hebräische Text aus dem Propheten Jesaja. Die Form der Buchstaben war so alt, daß die Rolle aus dem 1. und 2. Jahrhundert vor Christus stammen mußte. Voller Aufregung entrollte ich auf meinem Bett das Schriftstück bis zum Ende. Nach über 7 Metern gelangte ich zum letzten Blatt der Rolle. Und tatsächlich, der letzte Vers des 66. Kapitels des Jesajabuches war darauf enthalten. Ich konnte die Nacht vor Aufregung nicht schlafen. Mit dieser Schriftrolle hatten wir die älteste komplette Abschrift eines Bibelbuches auf hebräisch vorliegen. Der Traum aller Bibelforscher ging damit in Erfüllung."

Trever kontaktierte sofort Professor Dr. William Albright in den USA, schickte ihm Abzüge seiner Aufnahmen und erhielt von ihm die Bestätigung, daß es sich um sehr alte Manuskripte handelte.

Trever hatte korrekt geschätzt; das bestätigten dann auch spätere Untersuchungen. Die radioaktiven Tests in den Jahren 1991 und 1994 ergaben ein Alter aus dem 1. - 2. vorchristlichen Jahrhundert.

Am 18.3.1948 erfuhr der Bischof über die Bedeutung der Rollen. Die ASOR plante eine Presse-Meldung über die Funde und wollte dazu die Erlaubnis des Bischofs einholen.

Am 11.4.1948 wurde in den USA ein erster Bericht über die Qumranrollen veröffentlicht, den Millars Burrows, der Direktor der ASOR, geschrieben hatte.



Bischof Samuel verkauft seine vier Rollen in den USA

Im Mai 1948 war es zum Krieg zwischen Israel und seinen benachbarten Staaten gekommen. Durch diesen Konflikt waren auch die syrisch-orthodoxen Christen in Not geraten. Um ihnen zu helfen, erwog Bischof Samuel, die Rollen zu verkaufen. Sein Plan, im St. Markus-Kloster ein Museum mit den Schriften zu eröffnen, blieb Utopie.

Ende Januar 1949 reiste der Bischof mit seinen Rollen in die USA, um die Rollen zu retten und sie zu verkaufen. Man rügte und feindete dafür den Bischof an, weil er wichtigste Zeugnisse der Geschichte Palästinas ins Ausland verkaufen wollte. Der Direktor des Amtes für Altertumswissenschaft in Jordanien, G.L. Harding, ein Engländer, führte Klage und drohte den Bischof zu verhaften, wenn er nach Palästina zurückkehrte.

Die Rollen wurden in den USA an verschiedenen Stellen öffentlich ausgestellt, zuerst in der Kongreßbibliothek in Washington im Oktober und November 1949. In den nächstfolgenden Jahren waren sie in der Duke-Universität, in Walters Kunstgalerie in Baltimore, im Orentalischen Institut der Universität Chicago und im Kunstmuseum in Worchester (Massachusetts) zu sehen .

Bischof Samuel war sehr darum bemüht, für die Rollen einen Käufer zu finden. Doch das Gerücht, er habe einen Preis von $ 1.000.000 veranschlagt, schreckt potentielle Käufer ab. Als es dann auch Fragen nach Rechten an den Rollen aufkamen, verkomplizierte sich die Sache noch mehr.

Dann traf sich Dr. Sukenik mit John Trever in den USA. Er wies darauf hin, daß die Rollen jüdisches Kulturerbe seien und sie nicht in den USA verkauft werden dürften.

John Trever tat sein bestes, um den Kauf voranzutreiben. Vergebens! Es fand sich kein Kaufwilliger, der bereit gewesen wäre, einen realistischen Preis von maximal $ 250.000 zu zahlen.

Im "Schrein des Buches" (Israel Museum) in Jerusalem ist heute eine Kopie der berühmten Jesajarolle ausgestellt.

Foto: 2005 Avi Deror / Wikipedia mit Lizenzfreiheit CC BY-SA 2.5

Doch auf einmal waren die Rollen verkauft. Was war geschehen? Im Jahre 1954 erschien folgende Anzeige in der großen Finanzzeitung "Wall Street Journal": "Vier Schriftrollen vom Toten Meer, biblische Texte zu verkaufen, datiert auf mindestens ca. 200 v.Chr. Eine ideale Stiftung eines Privatmannes oder einer Gesellschaft für ein pädagogisches oder religiöses Institut." Der israelische Archäologe Yigael Yadin erfuhr von der Annonce. Über Mittelsmänner gelang es ihm, die ältesten Zeugnisse jüdischer Religion zu erwerben und in sein Land zurückzuholen. So war es der Staat Israel gewesen, der am 1. Juli 1954 die Kostbarkeiten von dem Israel nicht wohlgesonnen Bischof übernommen hatte. Die wertvollen Rollen hatten tatsächlich für 250.000 US $ (damaliger Wert 500.000 Euro - eine horrende Summe) den Besitzer gewechselt. Yadin hatte sich das Geld geborgt. Einen Teil der Summe erhielt er aus der amerikanischen Stiftung "American Fund for Israeli Institutions". Später übergab der Mäzen, D. Samuel Gottesmann aus New York, die Kaufsumme und schenkte die Manuskripte Israel. Am 13. Februar 1955 gab der Premierminister von Israel auf einer Pressekonferenz in Jerusalem den Kauf und seine Einzelheiten rund um den Erwerb bekannt.

Für diese wertvollen Schriftrollen wurde in Jerusalem dann ein eigenes Museum erbaut, der sogenannte "Schrein des Buches". Die Architektur des Museumsgebäude hat dabei seinen besonderen Reiz, denn sie erinnert an eine überdimensionalen Nachbildung eines Tonkrugdeckels.

Der Erlös aus dem Verkauf stiftete der Bischof Samuel auptsächlich als "Archbishop Athanasius Trust" für wohltätige, kulturelle und religiösen Zwecke. Damit konnte u.a. das syrische Kloster Mor Mattai bei Mosul (Irak), wo der große syrischen Theologe und Philosoph Bar Ebroyo (1226-1286) begraben ist, restauriert, der Bau der drei großen und mit syrischen Kunstmotiven versehenen schönsten Gebäude (Empfangssaal, Bischofs- und Malfono-Räume) sowie der Kirchturm im Kloster Mor Gabriel (Tur`Abdin) vollständig finanziert, ebenso die Gebäude des Priesterseminars Mor Ephrem in Libanon und viele andere Einrichtungen der syrisch-indischen Kirche Indiens gebaut werden.



Dr. Sukenik kauft drei Manuskriptrollen

Dr. E. L. Sukeinik

Der israelische Archäologe Dr. Sukeinik erkannte sofort das Alter und den Wert der Rollen, die die Beduinen bei Qumran gefunden hatten.

Für die Hebräische Universität konnte er drei wertvolle Rollen erwerben.

Foto: 1951 David Eldan / Wikipedia / gemeinfrei

Wie bereits erwähnt, konnte auch Dr. Sukeinik (1889-1953) einen Teil der alten Rollen erwerben.

Dr. Eleazar Lipa Sukeinik war ein Jerusalemer Archäologe und Professor an den Hebräischen Universität. Er wurde ganz unabhängig vom syrischen Bischof Samuel auf die Rollenfunde in Qumran aufmerksam.

Sein armenischer Freund, Antiquar Levon Ohan, machte ihn auf Manuskripte aufmerksam, die in Bethlehem von dem Antiquitätenhändler Faidi Salahi zum Vekauf standen.

Sukenik erkannte sofort das Alter und den Wert der Manuskripte, die Salahi von den Beduinen erhalten hatte. Unter abenteuerlichen Umständen kaufte Sukeinik im November 1949 Salahi zwei Rollen ab (1QM [Kriegsrolle], 1QH [Lobliederrolle]).

Im Dezember 1947 konnte er noch eine weitere Rolle erwerben und zwar auch eine Jesajarolle (1QJesb). Diese war jedoch völlig verklebt und nicht komplett.

Dr. Sukenik erfuhr erst später von einem Besucher, der im St. Markus-Kloster gewesen war, daß auch der syrische Bischof Samuel alte Manuskripte erworben hatte. Über Anton Kiraz, einem Angehörigen der syrisch-orthodoxen Kirche, bekam Sukenik die Rollen des Bischofs zu sehen und durfte sogar drei Rollen für zwei Tage entleihen. Er zeigt Interesse am Kauf dieser Schriftstücke, doch es kam nie zu Verhandlungen darüber.



Die weiteren Funde

Der Rollensaal im Rockefeller-Museum. Auf meterlangen Tischreihen - sorgsam zwischen Glasplatten verwahrt - liegen Tausende von Schriftrollenfragmente.

Foto:
Abraham Meir Habermann / Wikipedia gemeinfrei

Durch Kandos finanziellen Erfolg angespornt, durchkämmten seine Stammesgenossen die gesamte judäische Wüste. Auch Wissenschaftler machten sich auf die Suche, doch hatten die Beduinen die Nase immer vorn.

Den wichtigsten Fund gelang den Wüstensöhnen im Jahr 1952 in der Höhle 4. Hier stießen sie auf die "Goldader" von Qumran. Einen Meter unter dem jetztigen Bodenniveau entdeckten sie ca. 40 000 Bruchstücke von über 600 Schriftrollen. Für viel Geld mußte die Jordanische Antikenverwaltung den Beduinen die Funde abkaufen. Für ein Fragment in der Größe einer 10-Pfennig-Briefmarke mußten 30 Euro bezahlt werden.

Es lag auf der Hand, daß auf diese Weise die Manuskriptfunde den Beduinen und dem Schuster Kando zu gewaltigem Reichtum verhalfen. Als Kando im Jahr 1993 starb, hinterließ er seinem Clan, der heute zu der wohlhabenden Bürgerschicht in Jerusalem gehört, das feudale St. Georg-Hotel und einen großen Antiquitätenladen.



Die getreue Textüberlieferung

Wie wertvoll die Qumranrollen für die Erforschung des biblischen Textes sind, läßt sich für uns, die wir auf diesem Gebiet Laien sind, schwer erahnen. Doch anhand einiger Beispiele können wir vielleicht die Freude eines Textforschers nachvollziehen, der aufgrund alter Funde den ursprünglichen Wortlaut eines Manuskriptes entdecken möchte.

Die schönste und am besten erhaltene Rolle ist die berühmten sogenannte "große Jesajarolle". Sie ist 7,34 Meter lang und auf Leder in 54 Spalten geschrieben. Sie stellt die archäologische Sensation unseres Jahrhunderts dar.

Bis zur Auffindung dieser Schriftrolle stammten die ältesten uns erhaltenen alttestamentlichen Bibelhandschriften aus dem 10. Jahrhundert nach Christus. Sie waren Kopien der sogenannten "Masoreten". So nennt man die jüdischen Textbearbeiter, die im 8. Jahrhundert den hebräischen Konsonantentext mit Vokalen und Interpunktionen versahen. Diese Arbeit war besonders wertvoll, da ja der ursprüngliche hebräischen Text nur aus Großbuchstaben besteht und keine Satzzeichen enthält, die irgendwie den Anfang oder das Ende eines Satzes markieren würden.

Die komplette Jesajarolle vom Toten Meer stammt aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. Sie ist damit über 1000 Jahre (!) älter als alle anderen bisher bekannten hebräischen Bibelhandschriften.

Als die Weltöffentlichkeit über die Presse am 12.4.1948 von den sensationellen Funden in Qumran erfuhr, verstiegen sich Journalisten zu der Behauptung: "Jetzt wird sich zeigen, daß die Bibel schlecht überliefert ist. Jetzt wird die Grundlage des Christentums erschüttert." Die Vorstellung von einer "verfälschten" Bibel war damals genau so verbreitet wie heute. Als dann die erwartete Textherausgabe veröffentlicht wurde, kam die Fachwelt jedoch zu einem ganz anderen Urteil. Es stellt sich nämlich heraus, daß der Bibeltext über die Jahrhunderte hindurch ausgezeichnet überliefert worden war. Gewiß, es war darunter keine wortwörtlich Wiedergabe zu verstehen. Es gab hin und wieder Abweichungen, aber diese waren nur sprachliche Varianten, die nichts mit dem Sinn oder Inhalt zu tun hatten.

Schauen wir einige Textvarianten an.

In Jesaja 14,4 sagt die Lutherbibel 1984:

"Wie ist´s mit dem Treiber so gar aus
und das Toben hat ein Ende."

Das "Toben" ist die Lesart der Jesajarolle. Das hebräische Wort des masoretischen Textes ist nicht mehr bekannt, weil das Wort sonst nie begegnet. Die griechische, lateinische und syrische Version hat nicht genau die Lesarte der Schriftrolle, aber sie haben andere Lesarten, die ihr Zeugnis in gewissem Grade unterstützen.

In Jesaja 15,9 sagt die Lutherbibel 1984:

"Denn die Wasser zu Dimon sind voll Bluts, dazu will ich über Dimon noch mehr kommen lassen ..."

In der Jesajarolle steht dagegen:

"Denn die Wasser von Dibon sind voll Blut, und doch will ich noch mehr über Dibon kommen lassen."

Die einzige Abweichung ist also der Name der Stadt, die in den bisher bekannten Texten "Dimon", in der weitaus älteren Rolle hingeben "Dibon" heißt.

In Jesaja 51,19 sagt die Revidierte Elberfelder Bibel:

"Dies beides hat dich betroffen -
wer bekundet dir Beileid?
Verwüstung und Zusammenbruch, Hungersnot und Schwert -
wie könnte ich dich trösten?

In der Jesajarolle steht dagegen:

"Diese zwei Dinge haben euch befallen -
Wer wird mit euch trauern?
Verwüstung und Zerstörung, Hunger und Schwert
Wer wird euch trösten?"

Die Jesajarolle hat in der letzten Zeile "wer wird euch trösten?". Die griechische, syrische und lateinische Übersetzung stimmen mit der Schriftrolle überein.

In Jesaja 60,19 sagt die Lutherbibel 1984:

"Die Sonne soll nicht mehr dein Licht sein am Tag,
und der Glanz des Mondes soll dir nicht mehr leuchten."

In der Jesajarolle steht dagegen:

"Die Sonne soll euer Licht nicht mehr sein bei Tage,
Noch soll der Glanz des Mondes euch Licht geben bei Nacht."

Die Jesajarolle hat den Zusatz "bei Nacht" und statt "dein" "euer". Die griechische, altlateinische und aramäische Übersetzung bezeugen diese Varianten ebenso.

In der Alten Elberfelder Übersetzung, die anhand der masoretischen Vorlage angefertigt worden war, hieß es in Jesaja 45,2:

"Ich, ich werde vor dir herziehen und das Höckrige eben machen ...".

In der Jesajarolle steht dagegen:

"Ich will vor euch hergehen und die Berge eben machen ..."

"Euch" statt "ihr", "Berge" statt "Höcker". Das ist der ganze Unterschied. Nur Sprachvarianten, die den Sinn nicht verändern.

Weitaus interessanter ist die Jesajarolle aber bei solchen Variante, die bisher unverständliche Bibelstellen in neuen Licht lassen. So heißt es in Jesaja 21,8:

"und er rief wie ein Löwe: Herr, ich stehe auf der Turmwarte..."

Das war die korrekte Übersetzung der masoretischen Vorlage. Doch was sollte man sich unter dem "Rufen wie ein Löwe" vorstellen? Die Jesajarolle von Qumran brachte mit einer verständlicheren Lesart die Lösung. Hier steht nämlich:

"Dann schrie, der es sah: Herr, ich stehe auf der Turmwarte ..."

Die hebräischen Wörter für "Löwe" und "der es sah" sind ähnlich in Bild und Klang. Durch Verwechslung des Konsonanten war ein völlig aus der Luft gegriffener Löwe geworden.

Die Varianten der Jesajarolle sind letztendlich unbedeutend, da sie die Botschaft des Bibeltextes in keiner Weise verändern. Kein Wunder also, wenn Harold Scalin in seinem Buch "Die Rollen vom Toten Meer und die Übersetzung des Alten Testamentes" resumiert:

"Diejenigen, die revolutionierende Enthüllungen erwarten, welche den Text des Alten Testamentes dramatisch verändern würden, werden enttäuscht sein. Das textliche Erscheinungsbild der Schriftrollen bestätigt die generelle Zuverlässigkeit und Stabilität des alttestamentlichen Textes, so wie wir ihn heute haben."

Und Professor Hunzinger, der erste deutsche Gelehrte, der die Qumranschriften im Original bearbeitet hat, urteilte:

"Die Texte von Qumran bestätigen in überraschender Weise die Zuverlässigkeit der Überlieferung des hebräischen Textes."

G.L. Archer formuliert es so:

"Obgleich die zwei Jesajaabschriften, die 1947 in der Qumran-Höhle 1 entdeckt wurden, um tausend Jahre älter sind als das bis dahin älteste bekannte Manuskript (980 n.Chr.), ergab sich eine 95% wortwörtliche Übereinstimmung mit unserer Standardausgabe des hebräischen Textes. Die übrigen abweichenden 5% bestanden in erster Linie aus offensichtlichen Leichtsinnsfehlern und unterschiedlicher Rechtschreibung. ... Der Offenbarungsinhalt wurde nicht im geringsten verfälscht."

Die Untersuchungen der Rollen vom Toten Meer ergaben also, daß der Bibeltext unglaublich sorgfältig überliefert worden ist.


[ 1 ] Dieser Bericht basiert auf den Angaben von Dr. John Trever. Da Dr. Trever die Ereignisse akribisch recherchiert hat (vgl. Quellenangaben) und ein Mann der ersten Stunde war, erscheinen mir seine Angaben äußerst zuverlässig. Allegro (Literatur s.o) bringt eine andere Version, Burrows (Literatur s.o) skizziert die verschiedenen Fundgeschichten.





Weitere Informationen

Im Internet

Bei Alexander Schick finden Sie wertvolle Beiträge zum Thema unter: Die Funde von Qumran (Texte und Bilder).

Von Alexander Schick stammt der Artikel Das Geheimnis der Schriftrollen von Qumran und Die Schriften vom Toten Meer.

Franz Böhmisch schrieb einen ersten ausführlichen Teil zur Geschichte der Qumranfunde.

Eine englische Zusammenfassung über die Qumranruinen, die Manuskriptfunde und die Qumransekte finden Sie bei Qumran von "Israel Mosaic".

The Dead Sea Scrolls

    englisch - eine tabellarische Übersicht über die Funde und die folgende Debatte


Beim "Jerusalemer Orion Center" finden Sie Infos zu den Rollen von Qumran

Sammlung der Rollen vom Toten Meer (Israel Museum)

Wikipedia: Die Schriftrollen vom Toten Meer


Bildmaterial

Qumran © deadseascrolls.org.il
    Fotos der Fragmente aus den Höhlen 1-11 (ohne die Rollen aus dem Besitz des Schrein des Buches [Israel-Museum])

Die digitalisierten Schriftrollen © Israel-Museum (englisch)



Blick auf die Höhlen © bibleplaces.com
    kleinformatige Bilder


Die Siedlung von Qumran © bibleplaces.com
    kleinformatige Bilder - eine Luftaufnahme

Karte der Höhlenfunde

    eine grobe schwarz-weiß Grafik
    nur drei Höhlen sind eingetragen

Wikipedia: Sammlungen von Bildern - Siedlung Qumran

Wikipedia: Sammlung von Bildern - Manuskripte


Literatur - Quellen

John M. Allegro: Die Botschaft vom Toten Meer. Das Geheimnis der Schriftrollen, Hamburg 1957

    Was die Geschichte des Fundes der 1. Höhle betrifft, hat Allegro schlecht recherchiert (z.B. Muhammed sucht eine verlaufene Ziege [diesen Bericht der Beduinen darf man nicht für bare Münze nehmen]). Mit Vorsicht zu genießen.
    Allegro war Orientalist und Spezialist für hebräische Dialekte; er wurde 1952 in die Forschungskommission berufen.


W.H. Brownlee: Muhammed ed-Deeb´s Story of His Discovery, Journal of New Eastern Studies 16 (1957), S. 236-239


Millar Burrows: Die Schriftrollen vom Toten Meer, München: C H Beck, 1960, 3. Auflage

    Verschiedene Fundberichte werden skizziert. Zitat: "Wann und wie die erste Höhle und ihr Inhalt entdeckt worden sind, läßt sich jetzt kaum mehr genau feststellen ...".
    Burrows war Direktor der ASOR zur Zeit der Funde von Qumran und berichtet manches anders als John Trever.
    Mit ein paar textkritischen Beispielen aus der Jesajarolle von St.-Markus (S. 251ff)


Hans Einsle: Das Abenteuer der biblischen Forschung, Gütersloh: Prisma-Verlag, 1979

    Mit einer knappen Darstellung von den Funden in Höhlen Qumran (Mit der Legende, daß der Beduine Muhammed eine Ziege suchte. Etliche Darstellungen sind nicht korrekt dargestellt. Mit manchen Details, die ich wo anders nicht gelesen habe [z.B. Kando wollte mit dem Leder Schuhe ausbessern].)


John C. Trever: Das Abenteuer von Qumran, Kassel: Oncken-Verlag, 1967

    Ein ausgezeichneter, sehr ausführlicher Bericht von einem Augenzeugen.
    Dr. Trever untersuchte als einer der ersten Gelehrten die Schriftrollen und erkannte sofort ihr hohes Alter.
    Die Geschichte des Fundes der 1. Höhle wird mit vielen Details beschrieben.
    Mit einigen s/w Abbildungen


Alexander Schick: Faszination Qumran Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung, 1998

    Mit wertvollen Informationen und über 300 farbigen Abbildungen.


Günther S. Wegener: 6000 Jahre und ein Buch, Kassel: Oncken-Verlag, 1958

    Mit einen ausführlichen Teil zu den Qumranfunden (Muhammed findet die Höhle, als er einer entlaufenen Ziege nachgeht; Wegener vermutet aber eine Suche nach einem Versteck für Schmuggler; die Zusammenfassung der weiteren Ereignisse deckt sich mit dem Bericht von Trever)


Otto Betz / Rainer Riesner: Jesus - Qumran und der Vatikan - eine Klarstellung, Giessen: Brunnen-Verlag, 1993

    Die Geschichte des Fundes wird nur skizziert. Die Autoren folgen dem Bericht von Burrows (s.o.)
    Eine wertvolle und sehr informative "Klarstellung".

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Ins Netz gesetzt am 08.03.2008; letzte Änderung: am 18.03.2021

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