Islamische Einwände gegen den christlichen Glauben


Antwort auf den islamischen Einwand: Jesus wurde nicht gekreuzigt.


Wer als Christ mit Muslimen über den Glauben spricht, wird im Laufe des Gespräches mit einer Reihe von islamischen Einwänden gegen den christlichen Glauben konfrontiert werden. Dabei werden hauptsächlich sechs Einwände vorgebracht.

1. Einwand: Es gibt nur einen Gott. Ihr Christen glaubt an drei Götter, nämlich an Gott, den Vater; an Maria, die Mutter; und Jesus, den gezeugten Sohn.

2. Einwand: Jesus ist ein großer Prophet, aber niemals der Sohn Gottes. Gott hat und braucht keinen Sohn und hatte auch nie ein Verhältnis mit einer Frau.

3. Einwand: Die Bibel ist gefälscht und deshalb heute weder gültig noch nötig. Die Christen haben das Evangelium, (das Buch, das Jesus von Gott erhielt) gefälscht. Sie fügten z.B. die Kreuzigung und die Gottessohnschaft Jesu hinzu. Anstelle des einen wahren Buches schrieben sie vier falsche (= die 4 Evangelien). So mußte Gott im Koran nochmal alles klar stellen. Das, was aus den früheren Büchern wichtig ist, kann man in den 114 Suren des Korans nachlesen. Ihr Christen lehnt Gottes letzte Offenbarung, den Koran ab. (Was die früheren Bücher betrifft, glauben die Muslime, daß die wahren Texte von Gott zurückgenommen und deshalb nicht mehr vorhanden seien.)

4. Einwand: Es stimmt nicht, daß Jesus gekreuzigt wurde. Gott ist allmächtig und hätte niemals zugelassen, daß sein Prophet so umgebracht worden wäre. Ein anderer, der Jesus ähnlich war, wurde an seiner Statt gekreuzigt.

5. Einwand: Der Mensch ist wohl schwach und tut Sünde. Aber er ist von Gott so geschaffen worden und ist nicht so sehr verdorben, wie die Bibel es sagt: Durch das Halten des Gesetzes kann man für seine Schuld bezahlen. Wenn Gott will, kann er uns die Sünde vergeben, wenn wir sie bereuen. Er ist ja allmächtig und kann tun, was er will; er braucht deshalb nicht einen Unschuldigen zu strafen. Überhaupt kann kein Mensch für die Sünde eines anderes sterben, geschweige denn für die Sünde aller Menschen.

6. Einwand: Wir Muslime glauben an alle Propheten Gottes, auch an Jesus. Warum lehnt ihr den Propheten Mohammed ab?

Auf den vierten Einwand soll eine christliche Antwort erfolgen.



Islamischer Einwand: Jesus wurde nicht gekreuzigt!

Die Überzeugung, dass Jesus nicht gekreuzigt wurde, leitet sich nach islamischem Verständnis aus dem Koran ab. Folgende Sure wird von Gelehrten dahin gedeutet, daß Allah Jesus in den Himmel hob und die Menschen dafür mit einem Jesusdoppelgänger täuscht. Dieser wurde dann getötet.

Sure 4, 157-158 (Übersetzung nach Paret)

157 und (weil sie) sagten: ,Wir haben Christus Jesus, den Sohn der Maria und Gesandten Allahs, getötet.' - Aber sie haben ihn (in Wirklichkeit) nicht getötet und (auch) nicht gekreuzigt. Vielmehr erschien ihnen (ein anderer) ähnlich (so dass sie ihn mit Jesus verwechselten und töteten). Und diejenigen, die über ihn (oder: darüber) uneins sind, sind im Zweifel über ihn (oder: darüber). Sie haben kein Wissen über ihn (oder: darüber), gehen vielmehr Vermutungen nach. Und sie haben ihn nicht mit Gewissheit getötet (d.h. sie können nicht mit Gewissheit sagen, dass sie ihn getötet haben).
158 Nein, Allah hat ihn zu sich (in den Himmel) erhoben. Allah ist mächtig und weise.
159 Und es gibt keinen von den Leuten der Schrift, der nicht (noch) vor seinem (d.h. Jesu) Tod (der erst am Ende aller Tage eintreten wird) an ihn glauben würde. Und am Tag der Auferstehung wird er über sie Zeuge sein.

Der Volksglaube vertritt deshalb z.B. folgende Überzeugung: Judas und die Soldaten kamen, um Jesus gefangenzunehmen. Jesus wußte von dem Verrat des Judas und hatte sich deshalb versteckt. Judas kannte jedoch dieses Versteck. Als er in die Höhle ging, um Jesus zu holen, wurde Jesus in den Himmel entrückt, Judas aber wurde von Allah in die Gestalt von Jesus verwandelt. Als Judas aus der Höhle trat, nahmen die Soldaten ihn, den verwandelten Judas, gefangen und kreuzigten ihn, in dem Glauben, daß es Jesus sei.



Christliche Antwort:

Der Glaube, daß Jesus am Kreuz gestorben wurde, ist eine grundlegende Wahrheit im christlichen Glauben. Denn der Tod von Jesus ist ein sühnendes und stellvertretendes Sterben für uns sündige Menschen.

Für den Islam ist die Lehre vom Kreuzestod von Jesus ein großer Stein des Anstoßes. Ein Prophet - so der islamische Glaube - kann nicht einen schändlichen Tod am Kreuz sterben. Gott muß seinem Gesandten doch beistehen und ihm helfen.

Somit widerspricht Mohammed der christlichen Auffassung der Kreuzigung von Jesus, als er lehrte, ein Mann, der Jesus ähnlich gesehen habe, sei ans Kreuz genagelt worden.

Wie beurteilen wir dieses Argument?

Es gibt sehr klare Hinweise auf die Kreuzigung von Jesus.

1) Die Propheten des Alten Testaments haben die Leiden und das Sterben von Jesus vorausgesagt. Z.B. Jesaja 53 und der Psalm 22,1-8. Was wahre Propheten ankündigen, das wird sich auch so erfüllen. Deshalb ist auch Jesus so gestorben, wie es in den Heiligen Schriften angekündigt worden war, nämlich am Kreuz.

2) Jesus selbst sprach oft in präzisen Details von seinem bevorstehenden Tod: z.B. Lukas 9,22,44 und Lukas 22,37. Jesus wußte was auf ihn zukommen würde, und er bereitete seine Jünger auf dieses Ende seines irdischen Lebens vor. Wäre Jesus nicht am Kreuz gestorben, wäre er seinen Jüngern gegenüber nicht aufrichtig gewesen.

3) Augenzeugen bestätigten den Tod und die Auferstehung von Jesus. Die 12 Apostel waren die gesamten drei Jahre ihrer Jüngerschaft mit Jesus unterwegs. Sie waren bis zur letzten Stunde mit ihm zusammen. Sie sahen und erlebten dann auch mit, wie Jesus gefangen genommen wurde. Sie waren Augenzeugen seines Todes am Kreuz und wurden nach drei Tagen Zeugen seiner Auferstehung. Die Jünger hatten später diverse Begegnungen mit dem auferstanden Jesus Christus, bis Jesus dann in den Himmel auffuhr.

Darüber hinaus bezeugten mehr als 500 Männer, daß ihnen gemeinsam Jesus als der Auferstandene erschienen war.

Folgendes sei noch bedacht:

Wenn es um Berichte über den Tod von Jesus geht, ist es wichtig, so nahe wie möglich an den Zeitpunkt des Geschehens heranzukommen.

Das Neue Testament wurde nur wenige Jahrzehnte nach dem Tod und der Auferstehung von Jesus geschrieben. Deshalb haben diese Berichte über Jesus ein weitaus höheren Stellenwert, als die Aussagen, die jemand Jahrhunderte später gemacht hat. Wenn somit verschiedene Menschen aus der Zeit von Jesus klar bezeugen, daß Jesus am Kreuz gestorben ist und nach 3 Tagen wieder auferstanden ist, dann hat diese Zeugenaussage einen viel höheren Stellenwert, als die Behauptung eines einzigen Menschen, nämlich Mohammeds, der ca. 600 Jahre nach Jesus gelebt hat. Aus rein säkularen und historischen Gründen ist also dem Berichten der Bibel ein viel höheres Maß an Glaubwürdigkeit zuzugestehen, als den Schriften des Mohammed.

Wäre Jesus nicht am Kreuz gestorben wäre, dann hätte das weitreichende Konsequenzen. Die ganze alttestamentliche Prophetie in Bezug auf Jesus wäre somit hinfällig, da das Alte Testament eine Fülle an Weissagungen bringt. Darüber hinaus wäre Jesus unwahrhaftig gewesen, wenn er mit klaren Worten seinen Tod ankündigt, es dann aber ganz anders gekommen wäre. Ebenso müßte man sämtliche Jünger und viele weitere Zeugen der Lüge bezichtigen, da sie den Tod und die Auferstehung von Jesus bezeugen, während es doch ganz anders gewesen war.

Die islamische Behauptung, daß Jesus nicht gekreuzigt wurde, ist somit geschichtlich nicht haltbar. Vielmehr gilt das, was die Bibel klar bezeugt: "Jesus wurde gekreuzigt und ist am dritten Tag von den Toten auferstanden."

1. Korinther 15,1-8 (9-20) (nach Luther 1984)

1 Ich erinnere euch aber, liebe Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht,
2 durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr's festhaltet in der Gestalt, in der ich es euch verkündigt habe; es sei denn, dass ihr umsonst gläubig geworden wärt.
3 Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift;
4 und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift;
5 und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen.
6 Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen.
7 Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln.
8 Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden.

9 Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.
10 Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.
11 Es sei nun ich oder jene: so predigen wir und so habt ihr geglaubt.
12 Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten?
13 Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden.
14 Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich.
15 Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen.
16 Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden.
17 Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden;
18 so sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren.
19 Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.
20 Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.


Über die Glaubwürdigkeit von Quellen

Grundsätzlich gilt für das historische Forschen, daß geschichtliche Quellen umso wertvoller und glaubwürdiger sind, je näher sie an das Geschehen heranreichen. D.h. wer einen Unfall direkt miterlebt hat, ist ein glaubwürdigerer Zeuge, als jemand, der 100 Jahre nach dem Vorfall über das Ereignis berichtet.

Weil sich die biblischen Berichte über den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus auf Zeugenaussagen berufen, sind sie glaubwürdiger als die Aussage des Koran, der ca. 600 Jahre nach Christus über den Tod von Jesus Christus Stellung dazu nimmt.

Der muslimische Hinweis, daß Allah 600 Jahre nach dem Ereignis besser wissen könne, was damals geschehen sei, als das was Menschen in den Evangelien berichtet haben, ist genauso gewichtig, wie meine Behauptung, Gott habe mir im Traum gesagt, Mohammed habe gar nie gelebt.


Nachwort

Wer wissen will, ob Jesus wirklich die Wahrheit über sich selbst gesagt hat, der ist eingeladen, Jesus selbst zu fragen und ihn zu bitten, sich ihm zu offenbaren. Wer mit aufrichtigem Herzen Jesus sucht, der wird ihn auch finden, denn Jesus verspricht uns, sich von uns Menschen finden zu lassen.

Beginnen Sie deshalb die Bibel zu lesen, denn in diesem Wort redet Jesus Christus zu uns. Bitte Sie Jesus mit aufrichtigem Herzen, Ihnen zu zeigen, wer er ist. Fangen Sie an, Seinen Willen zu tun und Sie werden entdecken, daß er lebt und die Wahrheit ist.

Wer beginnt, Jesus zu vertrauen, wird erfahren, daß Jesus lebt und heute erfahrbar ist. Niemand wird Jesus mit dem Seziermesser entdecken und ihn mit den 5 Sinnen beweisen können, weil Jesus Gott ist und nicht eine Sache, die es zu beweisen gibt. Aber Jesus zeigt uns Menschen Wege, auf denen er sich finden läßt. Der Glauben und das Vertrauen in Jesus ist der rechte Weg zur wahren Gotteserkenntnis - er steht jedem Menschen offen. Wagen Sie es, sich Jesus anzuvertrauen - Sie werden es nicht bereuen!



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Ins Netz gesetzt am 14.12.2006; letzte Änderung: 08.08.2016

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